Über die Einsetzung der Kärntner Herzöge wurde schon im Mittelalter weit über Kärnten hinaus berichtet.
Die Einzigartigkeit der Einsetzung des Kärntner Herzogs wurde von vielen mittelalterlichen Schreibern hervorgehoben. Einer von ihnen war Enea Silvio Piccolomini, der spätere Papst Pius II. (1458-1464). In seinem Werk »De Europa«, das er im Jahre 1458 verfasst hat, nannte er die Zeremonie »Feierlichkeit, die es nirgendwo anders gibt«. Über dieses Werk verbreitete sich die Kenntnis über die Herzogseinsetzung in der ganzen westlichen Welt, vor allem in Verbindung mit der Begründung der weltlichen Macht. Einige schrieben der Kärntner Zeremonie der Inthronisierung eine besondere Aussagekraft zu, auch der Vertreter der Landbevölkerung spielte bei der Machtübernahme eine Schlüsselrolle. In der feudalen Gesellschaft hatte sie sonst keine Rechte bei der Mitbestimmung der Macht. Gerade deshalb verstanden einige die Inthronisierung der Kärntner Herzöge als eine demokratische Zeremonie, als Erinnerung an die einstige Freiheit der Unterschicht der Bevölkerung und deren Recht, Herrscher auszuwählen, und als ein positives Vorbild, wonach das auch in der Zukunft möglich sein wird.
Eine Besonderheit ist auch der steinerne Sitz, bei dem die Zeremonie stattfand. Der Fürstenstein und die Inthronisierung der Kärntner Herzöge waren lange Jahrhunderte ein Symbol Kärntens. Die dritte Besonderheit der Zeremonie liegt darin, dass im Rahmen der zentralen Feierlichkeit das Slowenische als Zeremoniesprache verwendet wurde.
"Fuerstensitz" aus der Serie "Burgen und Schlösser", Bleistiftzeichnung, Markus Pernhart, um 1860